Das Ziel eines Farbmanagements ist es, die Unterschiede zwischen den Farben auf dem Monitor und dem gedruckten Produkt zu minimieren, und die Farben anzuzeigen, die außerhalb der »Farbskala« z.B. der Druckerei liegen. Das Problem dabei ist, daß man dazu das Farbprofil des Druckers und ein möglichst genaues des Monitors braucht. Das ganze Konzept, die Einstellungsmöglichkeiten und die Beschreibungen können für neue Benutzer wirklich verwirrend sein. Ohne Vorwissen der Terminologie ist es wirklich sehr leicht, die falschen Einstellungen zu wählen. Dies führt oft dazu, daß Bilder entweder auf dem Monitor oder nach dem Drucken oder bei beidem schlecht aussehen. Dann sagt ein neuer Anwender »Es reicht!« – und schaltet das Farbmanagement ab.
Um es kurz zu machen: Tun Sie das nicht! Wenn Sie erst einmal ein paar grundlegende Begriffe verstanden haben, werden Sie in der Lage sein, gedruckte Dokumente präzise zu erstellen. Speziell für einen späteren Vierfarb-Druck ist dies entscheidend.
Der Weg zu einem verläßlichen Farbmanagement (der Druck sieht so aus wie auf dem Monitor):
Das Farbmanagementsystem in Scribus ist für »sanfte Korrekturen« Ihrer Dokumente eingerichtet. Scribus zeigt auch eine Warnung an, wenn Farben von einer Druckerei nicht genau reproduziert werden können, da die meisten professionellen Drucker im Vergleich zu einem Bildschirm (RGB) eine eingeschränkte Farbskala (CMYK) haben. Scribus wird keine Farbprofile der Bilder einbetten oder ändern. (Manche Bildformate, wie EPS, JPEG, PNG oder TIFF, können ein ICM- oder ICC-Profil beinhalten.)
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Das RGB-Modell (links) hat ein wesentlich größeres Spektrum als das CMYK-Modell (rechts). |
Was sind Farb- oder Geräte-Profile?
ICC- oder ICM-Profile sind spezielle Dateien, die die Farb-Charakteristik eines Geräts wie eines Scanners, Monitors oder Druckers angeben – grundsätzlich hat jedes Gerät, das Farben erzeugen, anzeigen oder verändern kann, deshalb ein Geräte-Profil.
Dazu kommen noch Gerät-unabhängige oder Arbeitsraum-Farbprofile. Das sind besondere Dateien, die man sich als »Übersetzer« vorstellen kann, die die Farbwerte von einem Profil in ein anderes konvertieren.
Eine ICC- oder ICM-Datei ist eine Reihe von Tabellen, die die mathematischen Werte enthalten, durch die das Gerät Farbe mißt und darstellt. Glücklicherweise folgen diese Profile einem offenen und internationalen Standard und funktionieren unter Mac OS X genauso wie unter OS/2, eCS, Windows, Linux oder UNIX.
Damit das Farbmanagement richtig funktioniert, muß folgendes installiert und aktiviert sein:
/usr/share/color/icc
(systemweit) und /home/username/.color/icc
(benutzerspezifisch)./Library/ColorSync/Profiles
.C:\WINNT\system32\spool\drivers\color
(Windows 2000) und C:\Windows\system32\spool\drivers\color
(ab Windows XP).system32
-Ordner, da sie unter C:\Windows\SysWOW64
suchen. Das ist ein Ordner, der für die Kompatibilität von 32-Bit-Programmen benötigt wird (Das ist kein Schreibfehler: der Ordner mit »32« im Namen ist für 64-Bit-Dateien, der mit »64« ist für 32-Bit-Dateien!). Wenn man ein 32-Bit-Programm auf einer 64-Bit-Version von Windows ausführt und die Farbprofile nicht verfügbar sind, sollte man sie auch nach C:\Windows\SysWOW64\spool\drivers\color
kopieren.X:\scribus-directory\lib\scribus\profiles
. X:\ICC
), und dieses als zusätzliche Quelle für Profile anzugeben. Bei Scribus kann man den Pfad unter Allgemeine Einstellungen – »Allgemein« eintragen./boot/apps/Scribus/share/scribus/profiles
.